Niere und Nieren­insuffizienz

Was leisten unsere Nieren?

Unsere beiden Nieren leisten mehr, als uns bewusst ist. Sie filtern 24 Stunden am Tag überschüssiges Körperwasser und Giftstoffe aus dem Blut. Diese werden dann über den Urin ausgeschieden. Neben der Aufgabe der „Filtration“ oder „Reinigung“ führen unsere Nieren noch weitere wichtige Funktionen aus: Sie regulieren die Elektrolytkonzentration wie z. B. den Gehalt an Kalium und Natrium (Salz) im Blut. Die Nieren produzieren zudem Hormone, die den Blutdruck regeln, die Produktion von roten Blutkörperchen steuern und die Knochenstruktur stärken.

Unsere Nieren

Unsere Nieren leisten im Körper, zum Glück meist völlig unbemerkt, eine schier unglaubliche Aufgabe. 

Giftstoffe werden in kürzester Zeit aus unserem Körper entfernt, bevor sie Schaden anrichten können. Der Wassergehalt und die Blutsalze werden konstant gehalten, damit das Blut gleichmäßig fließen kann, seiner Transportaufgabe gerecht wird und unser Körper störungsfrei funktionieren kann. Auch unsere Blutdruckregulation findet hauptsächlich in den Nieren statt. Ein Großteil der Wasser- und Blutdruckregulation geschieht über in der Niere produzierte Hormone, wie z.B. das lebenswichtige körpereigene Hormon Erythropoetin.  Die produzierten Hormone regulieren zudem die Blutbildung und den Knochenaufbau. 

Weil ihre Aufgaben so wichtig sind, hat die Natur zwei Nieren vorgesehen, die sich in ihrer Arbeit ergänzen. Damit stehen uns die nötigen Reserven zur Verfügung, sollte eine der Nieren nicht richtig arbeiten.

Die Nieren sind bohnenförmig und sind etwas größer als eine Männerfaust. Die Größe bewegt sich meist in der Länge bei 10-12cm, und in der Dicke um 5-6cm, wobei Nieren von großen Menschen größer, und bei kleinen Menschen kleiner sein können. Dabei ist die Größe jedoch anpassungsfähig: Fehlt bei einem Menschen die eine Niere, wird die andere Nieren größer und kann auch 13-14cm in der Länge erreichen.

Nierenerkrankung

Solange wir gesund sind, müssen wir normalerweise keine besonderen Maßnahmen treffen, um die Nieren bei guter Funktion zu halten. Leider aber kommt es bei Krankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes oft zur Schädigung der Nieren. 

Phasen der chronischen Niereninsuffizienz (CKD)

Bei einer chronischen Nierenerkrankung stellen Ihre Nieren die Funktion in der Regel nicht sofort ein. Eine Niereninsuffizienz schreitet oft unbemerkt und über einen Zeitraum von mehreren Jahren fort.

Die Schädigung der Nieren wird in fünf Phasen unterteilt.

Die Schädigung der Nieren wird daher meist in fünf Stadien unterteilt: Das 1. Stadium ist die leichteste Form einer chronischen Nierenerkrankung und wird vom Patienten wegen der schwer erkennbaren Symptome oft nicht erkannt. Das 5. Stadium wird auch als terminale Niereninsuffizienz bezeichnet und erfordert eine Transplantation oder Dialysebehandlung.

 

Fünf Stadien der chronischen Nierenerkrankung

STADIUMHÄUFIGE SYMPTOME
1Keine Symptome
2Keine Symptome
3Keine Symptome oder nächtlicher Harndrang, leichtes Unwohlsein, Appetitlosigkeit
4Wie Stadium 3 plus Müdigkeit, Übelkeit, Juckreiz, Syndrom der unruhigen Beine, Atemnot
5Wie Stadium 4

Wird eine chronische Nierenerkrankung frühzeitig erkannt, können eine Umstellung Ihrer Lebensweise und Medikamente dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und Ihre Gesundheit und Lebensqualität möglichst lange zu erhalten.

Glomeruläre Filtrationsrate (GFR)

Die Funktion Ihrer Nieren wird daran gemessen, wie gut sie das Blut reinigen. Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) ist dabei das wichtigste Maß für die Abschätzung Ihrer Nierenfunktion. Die GFR-Rate kann durch einen einfachen Bluttest ermittelt werden, bei dem die Kreatinin- und Albuminwerte in Ihrem Blut gemessen und weitere Faktoren wie Alter, Geschlecht und ethnische Herkunft berücksichtigt werden. 

Anhand der GFR-Rate kann Ihr Arzt das Stadium der Nierenerkrankung bestimmen und Ihre Behandlung planen. Je niedriger Ihre GFR ist, desto höher ist das Risiko eines Fortschreitens der Krankheit. Das Risiko des Fortschreitens gibt Auskunft darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass die chronische Nierenerkrankung fortschreitet.

Albuminurie

Neben der GFR kann auch die Höhe der Albuminurie wichtig sein. Albuminurie bedeutet, dass Sie eine abnormale Menge an Eiweiß in Ihrem Urin haben, was ein frühes Anzeichen für eine fortschreitende Nierenerkrankung sein kann und bedeutet, dass Ihre Nieren Ihr Blut nicht gut genug filtern. 

Albuminurie lässt sich zum Beispiel mit einem einfachen Urin-Streifentest nachweisen, bei dem festgestellt wird, ob sich Eiweiß in Ihrem Urin befindet. Je höher der Albuminurie-Wert ist, desto höher ist das Risiko eines Fortschreitens der CKD.

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