Hämodialyse

[Translate to Germany - German:] Patient receiving home haemodialysis treatment
Wie funktioniert die Hämodialyse?

Die Dialyse ist ein Blutreinigungsverfahren, das die lebenswichtigen Funktionen unserer Niere übernimmt. Bei der Hämodialyse filtert ein Gerät (künstliche Niere) das Blut außerhalb des Körpers.

Bei einer Hämodialyse (HD) wird Ihr Blut außerhalb des Körpers durch einen Dialysator – oft auch als Filter oder künstliche Niere bezeichnet – gefiltert, um unerwünschte Abfallprodukte und überschüssige Flüssigkeit zu entfernen. Bei der HD kommt eine Dialyselösung zum Einsatz, die unerwünschte Stoffe aus dem Blut aufnimmt. Anschließend wird das gereinigte Blut in Ihren Körper zurückgeführt.

Eine typische Hämodialyse dauert ca. vier Stunden und wird 3-mal wöchentlich wiederholt. Jedoch sind Zeitpunkt, Dauer und Häufigkeit der Hämodialyse abhängig von medizinischen Aspekten und Ihrem Lebensstil.

Die Hämodialyse kann im Dialysezentrum oder eigenständig, nach erfolgter Schulung, zuhause durchgeführt werden.  Gewöhnlich beginnt eine HD-Therapie in einem Dialysezentrum. Je nachdem, was das Beste für Sie ist und wofür Sie und Ihr Arzt sich entscheiden, können Sie auf Heimdialyse umsteigen oder wieder zurück zur Dialyse im Zentrum wechseln.

Hämodialyse im Zentrum (HD)

Wenn Sie sich für eine Dialyse im Zentrum entscheiden, sind Sie normalerweise an 3 feste Termine pro Woche gebunden. Dort übernimmt das Dialyseteam für Sie die Vorbereitung, Durchführung und Überwachung der Dialyse.

In den ersten Monaten der Therapie sind Sie nach der Dialyse möglicherweise noch erschöpft und wackelig auf den Beinen. Wenn Sie sich ausreichend fit fühlen, können Sie auch selbst fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

Vorteile der Zentrums Hämodialyse 

  • Die Dialyse wird von ausgebildeten Pflegekräften und Ärzten durchgeführt.
  • Ihre Dialyse findet immer im Dialysezentrum statt. Sie müssen keine Dialysegeräte oder Materialien zuhause lagern.
  • Sie können während der Dialyse lesen, am Computer arbeiten, fernsehen, Musik hören oder etwas anderes tun, das Ihnen Spaß macht.
  • Vielleicht möchten Sie sich auch mit anderen Dialysepatienten unterhalten.
  • Es tut gut zu wissen, dass man mit dieser Situation nicht allein ist.

     

Heimhämodialyse (HHD) 

Wenn Sie sich für die HHD entscheiden, erledigen Sie die Vorbereitung, Durchführung und Überwachung der Dialyse eigenständig bei sich zuhause. Die Heim-Hämodialyse (HHD) ist eine gute Wahl für Patienten, die weiterhin arbeiten möchten, einen unabhängigen und flexiblen Lebensstil bevorzugen oder die Dialyse in einer vertrauten und bekannten Umgebung durchführen möchten.

Vorteile der Heimhämodialyse

  • In Absprache mit Ihrem Arzt, können Sie zuhause länger und häufiger am Dialysegerät bleiben, so verspüren Sie möglicherweise mehr Energie und es kommt seltener zu Übelkeit und Krämpfen.
  • Sie sind flexibler, was Arbeit oder andere soziale Aktivitäten betrifft, da Sie Ihre Dialysezeiten nach Empfehlungen Ihres Dialyseteams selbst wählen können.
  •  Sie bleiben während der Dialyse in der vertrauten Umgebung Ihres Zuhauses, können aber jederzeit Ihr Dialyseteam telefonisch erreichen.
  • Sie müssen für die Dialyse das Haus nicht verlassen, was Fahrzeiten und Organisation von An- und Abreise einspart.
  • Sie können die HHD komplett eigenständig erledigen.

     

Was Sie für die Heim-Hämodialyse benötigen

Für die Hämodialyse zu Hause benötigen Sie dasselbe Dialysegerät und dieselben Verbrauchsmaterialien wie für die Behandlung in einem Zentrum. Zusätzlich müssen Sie jedoch ein Wasseraufbereitungssystem zu Hause installieren lassen. 

Bei jeder Standard-Hämodialysebehandlung zu Hause fließen etwa 120-150 l Dialysat durch den Dialysator. Über den Zeitraum eines Jahres gerechnet ist dies eine enorme Menge Wasser, mit der das Blut des Patienten in Kontakt kommt. Im normalen Leitungswasser sind Chemikalien, Mineralien und manchmal auch Bakterien enthalten. Sie schaden normalerweise nicht, wenn das Wasser als Trinkwasser verwendet wird. Für die Dialyse ist es jedoch sehr wichtig, hoch gereinigtes Wasser zu verwenden. Das Wasseraufbereitungssystem besteht aus speziellen Filtern, Aktivkohlebehältern, Bakterienabscheidern und einer Umkehrosmoseanlage (RO).

Bei Ihnen zu Hause wird ein Miniatur-Wasseraufbereitungssystem installiert. Das Leitungswasser fließt durch spezielle Rohrleitungen und Filter zu Ihrer Umkehrosmoseanlage, bevor es in Ihr Dialysegerät gelangt. Dieses System hat die Größe eines kleinen Schrankes. Während Ihrer Schulung werden Sie lernen, wie Sie das Wasseraufbereitungssystem bedienen.

Wie Sie bei der Heim-Hämodialyse begleitet werden

In vielerlei Hinsicht ist das Erlernen der Hämodialyse zu Hause wie das Erlernen des Autofahrens. Es gibt so viel zu lernen, dass es ca. 4-8 Wochen dauert, bis man alles verstanden hat. Sie werden dafür intensiv von unseren Fachkräften geschult. Am Anfang kann es beängstigend und neu sein, aber dann gewöhnt man sich daran, und es wird einem vorkommen, als hätte man es schon immer getan. 

Natürlich haben Sie einen 24-Stunden-Notruf-Hotline, den Sie anrufen können, wenn Sie Fragen haben oder Hilfe brauchen. Denken Sie daran, dass Sie auch bei der Behandlung zu Hause von unserem Zentrumsteam aus Fachärzten und medizinischen Fachpersonal jederzeit unterstützt werden. 

Unterstützung und Service im Zentrum

Sie erhalten in regelmäßigen Abständen einen Kontrolltermin im Zentrum. Bei diesem Besuch wird eine Blutprobe entnommen, um festzustellen, ob sich seit dem letzten Besuch irgendwelche Veränderungen ergeben haben und ob Ihre Behandlung angepasst werden muss. 

Gemeinsam mit Ihnen wird Ihr Arzt diese Laborergebnisse, Ihren Medikamentenplan und Ihre Ernährung überprüfen. Außerdem werden Ihre Unterlagen von zu Hause eingesehen, um Ihre Vitalwerte wie Blutdruck, Puls, Temperatur und Gewicht zu überprüfen. Auch Ihr Blutzugang wird untersucht. Bitte bereiten Sie sich auf die Fragen vor, die Ihnen Ihr Arzt zu Ihrem allgemeinen Wohlbefinden, Appetit usw. stellen wird. 

Gefäßzugänge bei der Hämodialyse

Dialyseshunt

Der am meisten genutzte permanente Gefäßzugang bei chronischen Hämodialysepatienten ist ein Dialyseshunt.

Ein Shunt wird durch die Verbindung einer Vene mit einer Arterie gebildet. Dadurch wird die Blutmenge, die durch die Vene fließt, erhöht. In der Folge wird die Vene stärker, wodurch die wiederholte Punktion für die Dialysebehandlung einfacher wird.

Zentraler Venenkatheter

Nicht bei allen Patienten ist die Anlage eines Dialyseshunts möglich. 

Ein zentraler Venenkatheter (ZVK) ist in diesen Fällen eine weitere Form des Zugangs für die Dialyse. Hier wird ein Katheter, der in einer großen herznahen Vene am Hals oder an der Brust dauerhaft platziert wird, als Zugang zum Kreislaufsystem des Patienten genutzt.

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