Peritonealdialyse

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Wie funktioniert die Peritonealdialyse?

Die Dialyse ist ein Blutreinigungsverfahren, das die lebenswichtigen Funktionen unserer Niere übernimmt.  Die Peritonealdialyse ist dabei eine Therapieform, bei der Abfallprodukte über das eigene Bauchfell (Peritoneum) aus dem Blut gefiltert werden. Die Peritonealdialyse wird in der Regel als Heimdialyse zuhause durchgeführt.

Peritonealdialyse

Die Peritonealdialyse (PD) hat ihren Namen vom sogenannten Peritoneum. Das Peritoneum ist eine dünne Schicht, unser Bauchfell, welches die Bauchhöhle bedeckt. Die Peritonealhöhle ist ein Teil der Bauchhöhle. An dieser Stelle wird das Peritoneum als körpereigener Filter genutzt, um die Nierenfunktion zu ersetzen und damit das Blut zu reinigen und überschüssige Körperflüssigkeiten zu entfernen. 

Die Bauchhöhle wird über einen Katheter mit Dialyselösung gefüllt. Die Dialyselösung verbleibt im Bauch bis sie Giftstoffe und das überflüssige Wasser aufgenommen hat. Nach einer bestimmten Verweildauer wird die Dialyseflüssigkeit über den Katheter wieder abgeleitet und durch frische Flüssigkeit ersetzt. Dieser Vorgang des Austauschs wird mehrmals am Tag wiederholt, in der Regel 3-4 Mal. 

Peritonealer Zugang über einen Katheter

Wenn Sie sich für die PD entscheiden, muss Ihnen ein Katheter in den Bauchraum implantiert werden. Über den Katheter wird die PD-Flüssigkeit in den Bauch und aus dem Bauchraum geleitet. Katheter ist ein weicher, flexibler Plastikschlauch, etwa so breit wie ein Strohhalm.  Ein Teil des Katheters liegt innerhalb des Bauches, der andere Teil außerhalb des Körpers.

Er wird in einer kleinen Operation in die Bauchhöhle eingesetzt und ist normalerweise 2-3 Wochen nach dem Eingriff einsatzbereit. Der Katheter verbleibt während einer PD dauerhaft in der Bauchhöhle und muss oft erst nach einigen Jahren gewechselt werden.

Sie müssen nicht befürchten, dass der implantierte Katheter herausfallen könnte. Sie können ihn nicht sehen, weil er unter der Haut liegt, aber der Katheter hat Manschetten, die ihn an seinem Platz halten. Nach einer gewissen Zeit wächst Körpergewebe um die Manschetten herum. Das gibt dem Katheter die nötige Stabilität. Dennoch ist es wichtig, dass der Katheter auf der Haut fixiert ist, um ein Ziehen zu verhindern. 

Hygiene in der Peritonealdialyse

Die Haut ist eine natürliche Barriere für Mikroorganismen. Wenn die Haut beschädigt ist, können schädliche Organismen in unseren Körper und in den Blutkreislauf eindringen und eine Infektion verursachen. Aus diesem Grund ist eine gute Fixierung des Katheters äußerst wichtig. Andernfalls wird durch die Bewegung des Katheters die Haut an der Austrittsstelle beschädigt, was zu einer Infektion führen kann. 

Bei der Peritonealdialyse ist es von entscheidender Bedeutung, strenge Hygienemaßnahmen einzuhalten, um zu verhindern, dass Mikroorganismen über den Katheter, die Katheterverlängerung oder den Beutelanschluss in die Bauchhöhle gelangen. Die Einhaltung von Hygieneregeln im Alltag ist der beste Weg, um eine Infektion des Bauchfells, die so genannte Peritonitis, zu vermeiden.

Unterschiedliche Peritonealdialyse Verfahren

Die Peritonealdialyse kann auf zwei Arten durchgeführt werden:

  • CAPD - Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse
  • APD - Automatisierte Peritonealdialyse

Die Wahl zwischen den beiden Optionen hängt von den medizinischen Bedingungen, Ihren persönlichen Vorlieben und Tagesablauf ab. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Behandlungsmethode für Sie die beste ist.

Beide Therapieoptionen, CAPD und APD, erfolgen im Normalfall zuhause, nachdem Sie entsprechend geschult wurden. Die erforderliche Schulung wird von Ihrem Dialyseteam durchgeführt und dauert mehrere Wochen.

CAPD (Kontinuierliche Ambulante Peritonealdialyse) - manueller Austausch

Bei der CAPD findet das Verfahren mit einem manuellen Beutelwechsel statt. In der Regel werden 3-4 Austauschvorgänge pro Tag durchgeführt. Die Dialyselösung verbleibt zwischen den Austauschvorgängen für mehrere Stunden in Ihrer Bauchhöhle. Dies wird als „Verweilzeit“ bezeichnet. Während dieser Verweilzeit, also der Zeit zwischen zwei Beutelwechseln, werden Abfallprodukte und überschüssige Flüssigkeit aus Ihrem Blut entfernt und über das Peritoneum in die Dialyselösung aufgenommen. 

Während der Durchführung sind Sie nicht mit einer Maschine verbunden, sodass Sie sich während der Dialyse frei bewegen und weiter Ihren gewöhnlichen Aktivitäten nachgehen können.

Ihr Arzt legt fest, wie viele Austausche pro Tag notwendig sind, um eine angemessene Dialysebehandlung zu gewährleisten. Die tatsächliche Dauer eines Beutelwechsels beträgt etwa 30 Minuten. Manche Patienten erledigen die Beutelwechsel bevorzugt vor oder nach dem Essen sowie vor dem Zubettgehen. Die Wechselzeiten können etwas variieren, um sie an Ihren Zeitplan anzupassen, zum Beispiel wenn Sie arbeiten gehen.

APD (Automatisierte Peritonealdialyse) - automatischer Austausch

Die Austausche erfolgen mit Hilfe eines Geräts das Cycler genannt wird. Bei der Durchführung sind Sie etwa 8 bis 10 Stunden lang an den Cycler angeschlossen. Die PD-Flüssigkeit wird über ein spezielles Schlauchset vom Cycler zum Patienten geleitet. Der Cycler entleert und füllt die Peritonealhöhle automatisch auf, während Sie schlafen. Am Morgen wird die Verbindung zum Cycler getrennt, und Sie können Ihren täglichen Aktivitäten nachgehen. 

Vorteile der Peritonealdialyse 

  • Mehr Flexibilität und Planbarkeit im Alltag, insbesondere wenn Sie arbeiten, zur Schule gehen, gerne verreisen
  • Größere Freiheiten und Eigenständigkeit in Ihrem Arbeits- und Sozialleben
  • Eigenständige Durchführung zu Hause. Zur Kontrolle gibt es regelmäßige Termine im Zentrum mit Ihrem Arzt. Sie können sich rund um die Uhr telefonisch an ihr Dialyseteam wenden.
  • Da Sie für die Dialyse kein Zentrum aufsuchen müssen, haben Sie mehr Zeit für sich.
  • Es werden keine Nadeln verwendet. Peritonealdialyse ist im allgemeinen schmerzfrei.

Voraussetzungen der Peritonealdialyse

  • Sie führen Ihre Behandlung jeden Tag, sieben Tage die Woche eigenständig durch. In regelmäßigen Abständen haben Sie einen Termin im Dialysezentrum zur Kontrolle bei Ihrem Arzt
  • Im Vorfeld werden Sie in Ihrem Dialysezentrum umfassend geschult, damit Sie Ihre PD eigenständig und sicher durchführen können. Außerdem lernen Sie, wie Sie Ihren Katheter richtig pflegen.
  • Sie benötigen zuhause ausreichend Stauraum für Ihre Materialien und einen sauberen Bereich für die Durchführung.
  • Wenn Sie Diabetiker sind, beachten Sie, dass Ihr Arzt möglicherweise ihre Insulindosis anpassen muss. 

Unterstützung und Service im Zentrum

Sie erhalten regelmäßig Kontrolltermine in Ihrem Dialysezentrum. Bei diesen Besuchen wird kontrolliert, ob sich seit dem letzten Besuch irgendwelche Veränderungen ergeben haben und ob Ihre Behandlung angepasst werden muss.

Gemeinsam mit Ihnen wird Ihr Arzt diese Laborergebnisse, Ihren Medikamentenplan und Ihre Ernährung überprüfen. Auch Ihre häuslichen Aufzeichnungen werden überprüft, um Ihre Vitalparameter wie Blutdruck, Puls, Temperatur und Gewicht zu kontrollieren. Ihr Peritonealkatheter und die Austrittsstelle werden untersucht. 

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