Diabetes

Diabetes ist eine der Hauptursachen für Nierenversagen, fast ein Fünftel aller Dialysepatienten benötigt eine Dialyse als Folge einer diabetesbedingten Nierenerkrankung. 

Wie Diabetes entsteht

Viele Menschen denken, dass Diabetes durch übermäßigen Zuckerkonsum entsteht, aber ganz so einfach ist es natürlich nicht.

Diabetes steht für eine Reihe von Stoffwechselerkrankungen, bei denen der Blutzucker- oder Glukosespiegel einer Person erhöht ist. Dazu kommt es, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin produziert oder wenn die Körperzellen auf das produzierte Insulin nicht mehr so reagieren, wie sie sollten.

Insulin ist ein Hormon, das vom Körper produziert wird und für die Regulierung der Blutzuckerwerte zuständig ist. Beim Diabetes ist der Körper nicht in der Lage, diese Werte zu regulieren, sodass sich Glukose im Blut ansammelt.

Unterschiedliche Diabetes Typen

Da Insulin ein Protein ist, würde es bei der Einnahme in Tablettenform während der Verdauung abgebaut. Deshalb wird es den Patienten subkutan (in das Gewebe unter der Haut) gespritzt.

Es gibt drei Haupttypen des Diabetes:

  • Diabetes Typ 1
  • Diabetes Typ 2 
  • Schwangerschaftsdiabetes

     

Diabetes Typ 1

Wenngleich sowohl Erwachsene als auch Kinder Typ-1-Diabetes haben können, sind häufiger Kinder davon betroffen. Deshalb wird er oft als «Juveniler Diabetes» bezeichnet. Diese Form des Diabetes kann plötzlich auftreten, wenn die Bauchspeicheldrüse entweder aus genetischen Gründen oder aufgrund einer Entzündung nicht mehr in der Lage ist, Insulin zu produzieren. Gegen die Form der Zuckerkrankheit, kann man wesentlich mehr machen, als nur Medikamente zu geben. 

Diabetes Typ 2

Fast 10% der Bevölkerung in Deutschland sind von Zuckerkrankheit betroffen, und der größte Teil leidet an einem Typ 2 Diabetes. Ursächlich beteiligt ist die genetische Veranlagung, die sich nicht beeinflussen lässt. 

Beim Typ-2-Diabetes produziert der Körper nicht mehr genügend Insulin, oder er verwertet es nicht richtig, oder es liegt eine Kombination aus beidem vor. Diese Form des Diabetes kommt häufiger vor, und es sind in der Regel Erwachsene davon betroffen, die älter als 40 Jahre sind. Sie wird von Faktoren des Lebensstils wie beispielsweise Fettleibigkeit, fehlender körperlicher Bewegung, schlechter Ernährung und Stress begünstigt.

Oft lässt sich aber durch Änderung der Lebensgewohnheiten auch die Gesundheit verbessern, insbesondere bei Diabetes.

  • Wir helfen Ihnen, die Ernährung so umzustellen, dass Sie nicht auf alles verzichten müssen und trotzdem bessere Zuckerwerte erreichen.
  • Die körperliche Bewegung hilft, den Zucker besser zu verwerten und auf weniger Medikamente angewiesen zu sein.

Schwangerschaftsdiabetes

Der dritte Haupttyp ist der Schwangerschaftsdiabetes, von dem 2 – 5 % der schwangeren Frauen betroffen sind. Er kann behandelt werden, bedarf jedoch einer sorgfältigen medizinischen Beobachtung während der Schwangerschaft, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu erhalten. In 80% der Fälle reichen eine Ernährungs- und Bewegungsbehandlung aus, um den Blutzucker im Zielbereich zu halten. Nach der Geburt kann sich der Diabetes verbessern oder gar nicht mehr vorhanden sein.

Andere Formen

  • Diabetes durch Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, z.B. nach einer Entzündung oder einer Operation (pankreopriver Diabetes)
  • Medikamentös bedingte Diabetesformen (z.B. durch Kortison oder andere Immunsuppressiva)
  • Diabetes im Rahmen anderer endokrinologischer Erkrankungen
  • Vererbbare Diabetesformen (z.B. MODY)

Entwicklung der Krankheit und Risikofaktoren

Insulin spielt bei Diabetes eine wesentliche Rolle. Insulin wird benötigt, um Zucker, Stärke und andere Nahrungsmittel in Energie umzuwandeln, die für die Funktion unserer Zellen benötigt wird. Wenn diese Umwandlung beeinträchtig ist, bekommen die Zellen nicht die benötigte Energie, und es sammelt sich Zucker im Blut an. Das kann schädlich für Ihre Gesundheit sein. 

Obwohl diese Gesundheitsschäden nicht unmittelbar auftreten, besteht das Risiko langfristiger Komplikationen, die sich in der Regel nach etwa 10 bis 20 Jahren zeigen. Langzeitschäden, die durch über einen längeren Zeitraum anhaltende hohe Blutzuckerwerte entstehen, können die Augen (Verursachen von Sehstörungen und Erblindung), die Nerven (Taubheitsgefühl in Füssen, Beinen und Armen), das Herz (Atherosklerose und verwandte Erkrankungen) und die Nieren betreffen.

Anzeichen und Symptome

Die Symptome des Typ-2-Diabetes sind nicht immer offensichtlich, und da sie zu Beginn allmählich auftreten, ist sich ein Patient möglicherweise nicht einmal bewusst, dass er die Erkrankung hat. Andere Patienten hingegen nehmen Symptome wahr, die auf eine mögliche Diabeteserkrankung hinweisen. 

Die häufigsten Anzeichen sind vermehrtes Wasserlassen, Durstgefühl, vermehrter Hunger, Gewichtsverlust und Müdigkeit. Andere Anzeichen können Reizbarkeit, Kribbeln in Händen oder Füssen, unscharfes Sehen, häufige Infektionen, langsam heilende Wunden, Erbrechen oder Magenschmerzen sein.

Beim Typ-1-Diabetes treten die Symptome schnell über einen Zeitraum von Wochen oder Monaten auf, während sich die Symptome beim Typ-2-Diabetes langsamer entwickeln oder ggf. gar nicht auftreten.

Behandlungsmöglichkeiten

Diabetes ist eine chronische Erkrankung, die derzeit nicht heilbar ist, sie ist jedoch behandelbar. Die Behandlung besteht in der Kontrolle der Blutzuckerwerte, um diese so nah wie möglich am Normalbereich zu halten, ohne dass sie zu stark sinken und eine Unterzuckerung verursachen. Dies kann durch medikamentöse Behandlung, angemessene Ernährung und Bewegung erfolgen.

Wir klären mit Ihnen die beste Behandlungsoption ab

  • Reicht eine Diät oder sind Medikamente nötig? 
  • Ab wann brauchen Sie Insulin? 
  • Kommt für Sie die Insulinpumpentherapie in Frage? 
  • Welche Schulung ist erforderlich?

Wenn Sie einen Typ-1-Diabetes haben, wird Ihr Arzt Ihnen möglicherweise Insulin verschreiben, wohingegen Sie bei einem Typ-2-Diabetes eventuell eine andere Medikation und gegebenenfalls auch Insulin benötigen.

Diabetiker zu sein hindert Sie nicht daran, aktiv am Leben teilzunehmen. Es gibt viele erfolgreiche Sportler-Persönlichkeiten, Sänger, Schauspieler, Schriftsteller und Politiker, die ein lebender Beweis dafür sind, dass Sie sich als Diabetiker nicht davon abhalten lassen müssen, Ihre Träume und Ziele zu verfolgen!

Zusammenhang zwischen Diabetes und Dialyse

Diabetes ist in der Tat die häufigste Ursache für Nierenversagen, und jeder fünfte Dialysepatient leidet an einer diabetischen Nierenerkrankung (auch als diabetische Nephropathie bezeichnet).

Unter einer diabetischen Nierenerkrankung versteht man eine Abnahme der Nierenfunktion, die bei einigen Menschen mit Diabetes auftritt. Im Laufe der Zeit kann ein hoher Zuckerspiegel im Blut dazu führen, dass sich die kleinen Blutgefäße in der Niere verengen und verstopfen. Ohne genügend Blut werden die Nieren geschädigt.

Diabetes kann auch zu einer Schädigung der Nerven in Ihrem Körper führen. Wenn die Nerven der Blase geschädigt sind, können Sie möglicherweise nicht mehr spüren, wenn Ihre Blase voll ist. Der Druck einer vollen Blase kann Ihre Nieren schädigen. Wenn der Urin lange in der Blase bleibt, können Sie eine Harnwegsinfektion bekommen. Diese wird durch Bakterien verursacht, die sich in Urin mit hohem Zuckergehalt schnell vermehren. Diese Infektionen können manchmal auf die Nieren übergreifen.

Menschen mit Diabetes können auch einen hohen Blutdruck entwickeln. Dies ist eine weitere Hauptursache für eine chronische Nierensuffizienz sein.

Mögliche Symptome bei einer diabetischen Nierenerkrankung:

  • Schlechter Appetit
  • Übelkeit
  • Gewichtsverlust
  • Trockene, juckende Haut
  • Muskelkrämpfe
  • Schwellungen um die Augen
  • Häufiger Drang zum Wasserlassen
  • Flüssigkeitsansammlungen, die geschwollene Füße und Knöchel verursachen
  • Schwierigkeiten, klar zu denken

Vier Wege zur Bewältigung der Symptome einer diabetischen Nierenerkrankung

Es ist wichtig, dass Sie die Anweisungen Ihres Arztes zur Behandlung von Diabetes und Nierenerkrankungen genau befolgen. Im Allgemeinen gibt es bestimmte Schritte, die Teil Ihrer täglichen Routine sein sollten, um den Blutzucker zu kontrollieren.

1. Blutzuckerspiegel testen und beobachten

Sie können Ihren Blutzuckerspiegel zu Hause mit einem tragbaren elektronischen Gerät selbst messen. Dieses Gerät wird Blutzuckermessgerät genannt und verwendet einen kleinen Tropfen Ihres Blutes. Sie können auch ein Gerät verwenden, das als kontinuierliches Glukosemessgerät (CGM) bezeichnet wird.

2. Blutdruck regulieren

Mehr als 80 % der Menschen mit Diabetes und chronischen Niereninsuffizienz haben Bluthochdruck (Hypertonie). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über einen Behandlungsplan, der Ihnen hilft, Ihren Blutdruck in den Griff zu bekommen. Zu den Maßnahmen, die Sie ergreifen können, gehören eine gesunde, natriumarme Ernährung, regelmäßige sportliche Betätigung, Stressbewältigung und die Aufgabe des Rauchens.

3. Nehmen Sie Ihre Medikamente wie vorgeschrieben ein

Welche Nierenmedikamente Ihr Arzt Ihnen verschreibt, kann von verschiedenen persönlichen Gesundheitsfaktoren abhängen. Dazu gehören der Grad Ihrer Nierenfunktion, das Stadium Ihrer Nierenerkrankung und die Frage, ob Sie noch andere gesundheitliche Probleme haben. Ihr Arzt kann Ihnen auch spezielle Medikamente nur für die Behandlung von Diabetes verschreiben.

4. Gesunde Ernährung

Lesen Sie zunächst die Nährwertkennzeichnung, um gesündere Lebensmittel auszuwählen, z. B. solche mit weniger Natrium und Zucker. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte und frisches Obst und Gemüse können helfen, den Blutzuckerspiegel zu verbessern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Diätassistenten, um genau zu erfahren, was Sie essen und trinken sollten, um eine nierenfreundliche Diät bei Diabetes einzuhalten.

Verwandte Themen

Die Ernährung dialysepflichtiger Diabetespatienten kann dennoch aus appetitlichen und nahrhaften Lebensmitteln bestehen.